Was bedeutet eigentlich das „DPSG“ bei den Pfadfindern?
Häufig sieht man auf unseren Plakaten und Aushängen nur das Logo der Pfadfinder mit den vier Buchstaben: DPSG. Es steht für „Deutsche Pfadfinderschaft Sankt Georg“, den Pfadfinderverband der katholischen Kirche und mit Abstand den meisten Mitgliedern in Deutschland. Gegenüber den evangelischen oder auch konfessionslosen Pfadfindern in Deutschland tragen wir unseren Schutzpatron direkt im Namen: den heiligen Georg.
Der heilige Georg zählt zu den 14 Nothelfern und ist der Schutzpatron verschiedener Länder, Adelsfamilien, Städte und Ritterorden. Sein Symbol ist das Georgskreuz: das rote Kreuz auf weißem Grund. Es ist in vielen Wappen und Flaggen enthalten – so auch im Banner der DPSG, ergänzt durch die blaue Pfadfinderlilie.
Der Vorname Georg (und seine sprachlichen Abwandlungen) gehört zu den beliebtesten Vornamen in Europa. Der heilige Georg lebte im 3. Jahrhundert in Kappadokien. Mit seiner Menschenfreundlichkeit, seinem Glauben, seiner Aufrichtigkeit und seinem mutigen Einsatz ist er das große Vorbild für uns „Georgs-pfadfinder“. Schon der Begründer der weltweiten Pfadfinderbewegung, der englische General Sir Robert Baden Powell, sah in dem Schutzpatron Englands ein leuchtendes Beispiel für die pfadfinderischen Werte.
Sein Namenstag wird am 23. April gefeiert.
An diesem Tag feiern viele Pfadfindergruppen der DPSG den Georgstag z. B. mit Gottesdiensten oder gestalten Gruppenstunden, die sich inhaltlich mit dem heiligen Georg beschäftigen. Auch wir haben mit unserer Wölflingsgruppe letztes Jahr die
Legende vom Heiligen Georg gelesen:
„In einer Stadt in Libyen – sie heißt Silena – wohnte ein giftiger Drache nahe der Stadt in einem See. Der Drache kam immer wieder bis an die Mauern der
Stadt. Wenn er sein Maul öffnete und brüllte, kam so giftiger Atem heraus, dass die ganze Luft verpestet war. Viele Stadtbewohner sind daran gestorben. Die Leute sagten: „Wir müssen ihm etwas zu fressen geben, damit er nicht immer an die Stadt kommt.“ Und so beschlossen sie, ihm täglich zwei Schafe zu opfern.
Als sie keine Tiere mehr hatten, mussten sie ihm einen Menschen opfern. Jedes Mal wurde gelost, wer der nächste sein muss. Eines Tages traf das Los die einzige Tochter des Königs. Der König bettelte: „Lasst meine Tochter leben, ich habe doch nur dieses eine Kind. Ich kaufe sie frei mit Gold und Silber. Ich gebe euch sogar mein halbes Königreich.“ Aber die Leute schrien: „Warum soll die ganze Stadt wegen deiner Tochter verderben? Wenn du sie nicht opferst müssen wir alle am giftigen Atem des Drachens sterben.“
Da wurde der König sehr, sehr traurig. Er küsste sie und weinte: „Könnte ich doch nur für dich sterben – dann wärst du gerettet.“
Als die Königstochter weinend am See stand, kam der Ritter Georg daher. Er fragte: „Schöne Frau, warum weinst du so?“ „Ritter, fliehe von diesem schrecklichen Ort. Gleich kommt der giftige Drache. Er kann nicht genug kriegen und wird dich auch noch fressen.“ Georg aber sprach: „Hab keine Angst, ich will dir helfen im Namen von Jesus Christus.“ Dann sprang er auf sein Pferd, machte ein Kreuzzeichen und ritt gegen den Drachen.
Mit großer Kraft rammte er ihn mit der Lanze, so dass der Drachen zu Boden stürzte. Ritter Georg rief die Königstochter: „Komm her, hab keine Angst! Wirf dem Drachen deinen Gürtel um den Hals!“
Sie tat es und der Drache folgte ihr in die Stadt wie ein zahmer Hund. Die Leute erschreckten sich aber so sehr, als sie den Drachen sahen, dass sie in die Berge flohen. Da rief Georg laut hinter ihnen her: „Habt keine Angst, denn Gott hat mich zu euch geschickt, dass ich euch befreie von dem Drachen. Glaubt an Jesus und lasst euch taufen.“ Dann zog er sein Schwert und tötete den Drachen. Da wurden die Bewohner der Stadt sehr froh und der König und viele andere Menschen ließen sich taufen.
Der Sieg Georgs über den Drachen wurde und wird noch heute als Sieg des Guten über das Böse gedeutet.
Die Niederdorfeldener Wölflinge vom Stamm Funkenflug haben sich bereits im letzten Jahr mit der Frage beschäftigt: „Was sind die Drachen unserer Zeit?“. Ihre Antworten haben sie in einer Collage zusammengestellt und in unserem Gruppenraum im Gemeindezentrum aufgehängt.
So kämpfen die Pfadfinder auf den Spuren des heiligen Georgs gegen Hass und Streit, gegen Ausgrenzung und Fremdenfeindlichkeit, gegen Umweltverschmutzung, gegen ….