Beschluss der Stammesversammlung: Im Rahmen der Stammesversammlung am 27. September 2020 wurde durch die stimmberechtigten Mitglieder beschlossen an der Kampagne „Fairtrade Scouts“ teilzunehmen. Ziel der Arbeit ist es, die Zertifizierung „Fair Trade Scouts“ zu erreichen. Dazu haben wir uns selbst verpflichtet die Lebensmittel Tee, Kakao und Kaffee nur noch mit Fairtrade Siegel zu kaufen.
Bereits im November 2019 hatten sich die Wölflinge im Stamm mit Fairtrade Schokolade beschäftigt. In der gemeinsamen Gruppenstunde im Pfarrhof ging es im ersten Schritt um die Frage „Woraus Schokolade überhaupt besteht?“ und „Aus welchen Ländern der Kakao eigentlich kommt?“. Anschließend wurden die Grundregeln des fairen Handels besprochen und welche Vorteile sich vor allem für die Kakaoproduzenten daraus ergeben. In einem weiteren Schritt wurde gemeinsam besprochen, was das mit uns als Pfadfindern zu tun hat und das Pfadfindergesetz erklärt. Denn als Pfadfinder wollen wir unter anderem einfach und umweltbewusst leben. Dazu gehört auch, sich Gedanken über den eigenen Konsum zu machen und sich bewusst zu werden, welchen Einfluss jeder Einzelne durch sein Einkaufsverhalten hat. Zum Themenabschluss haben wir gemeinsam Kurzvideos von Fair Trade Deutschland zum „Fairtrade Abenteuer – Kakao“ geschaut. Zum Abschluss haben wir gemeinsam verschiedene Arten von Schokolade probiert, wobei natürlich alle Sorten mit dem Fairtrade Siegel ausgezeichnet waren.
Die weiteren Planungen zum Thema zu arbeiten, wurden durch den zweiten Corona-Lockdown und Kontaktbeschränkungen im Herbst/Winter 2020 erschwert. Sodass wir auf Online-Gruppenstunden umstellen mussten und die inhaltliche Arbeit erschwert wurde.
Im Anschluss zur Stammesversammlung hat sich eine Fairtrade Arbeitsgruppe aus interessierten Jungpfadfindern, Pfadfindern und Leitern gebildet.
Im September 2020 haben sich die Jungpfadfinder im Stamm mit Fairtrade Schokolade beschäftigt. In einer der letzten Präsenz-Gruppenstunden im Gruppenraum haben wir gemeinsam die Inhaltsstoffe der Schokolade in die richtige Reihenfolge gebracht. Dazu wurden ausgehend von der Kakaobohne, über die Kakaobutter, das Schokopulver und den Zucker alle Bestandteile sortiert. Anschließend haben wir gemeinsam die Herkunft der einzelnen Bestandteile besprochen. Im zweiten Schritt wurden die Grundregeln des fairen Handels besprochen und welche Vorteile sich vor allem für die Kakaoproduzenten daraus ergeben. In einem dritten Schritt wurde gemeinsam besprochen, was das mit uns als Pfadfindern zu tun hat und das Pfadfindergesetz erklärt. Zum Themenabschluss haben wir gemeinsam Kurzvideos von Fair Trade Deutschland zum „Fairtrade Abenteuer – Kakao“ geschaut und dazu verschiedenen Sorten von fairer Schokolade probiert.
Im November 2020 haben die Pfadfinder im Stamm eine Online-Gruppenstunden zu Grundsätzen des Fairen Handels durchgeführt. Dazu haben wir die 10 Grundsätze des Fairen Handels besprochen und uns zu den Vorteilen für die Produzenten und auch die Konsumenten ausgetauscht. Im zweiten Schritt haben wir uns im Detail mit Fairer Schokolade beschäftigt, hier mit dem Schwerpunkt auf der Verteilung der Einnahmen aus einer Tafel Schokolade. Hierbei haben wir festgestellt, dass die Kakaobauern, die den Hauptrohstoff herstellen im konventionellen Handel den geringsten Anteil erhalten. Abschließend haben wir besprochen, in welchen Supermärkten man bereits Schokolade mit Fairtrade Siegel erwerben kann, um so einen Beitrag zu einer besseren Verteilungsgerechtigkeit zu leisten.
Nach dem Ende der Kontaktbeschränkungen im Frühjahr 2021 haben wir im Wesentlichen die gemeinsamen Gruppenstunden auf unserem Grundstück oder im Pfarrhof genutzt, um wieder gemeinsame Aktionen durchzuführen. Dabei ist das Thema Fairtrade etwas in Vergessenheit geraten und wir haben vor allem die Zeit genutzt wieder gemeinsam als Stamm, in der Runde oder im Trupp, Zeit miteinander zu verbringen.
Im Oktober 2021 haben sich die Rover im Stamm in einer Gruppenstunde im Rover Raum mit dem Thema Fast Fashion beschäftigt. Dabei wurde erstmal der Begriff Fast Fashion erklärt und Fakten gesammelt, wie groß die Umweltbelastung daraus ist. Im weiteren Schritt wurde besprochen, welchen Beitrag jeder Einzelne durch sein Konsumverhalten leisten kann, den Müllberg an Textilien zu begrenzen. Zusätzlich wurde besprochen, dass Textilien aus Fairtrade zertifizierter Baumwolle ein zusätzlicher Beitrag ist auch die Produzenten gerechter an der Wertschöpfungskette zu beteiligen. In einem gemeinsamen Brainstorming wurden Ideen entwickelt, wie wir das Thema an Sankt Martin den Besuchern gut vermitteln können. Der Stammesnachmittag zu Sankt Martin am 13. November wurde von der Leiterrunde als Stationen Lauf durch den historischen Ortskern von Niederdorfelden gestaltet. Dazu durften alle Stufen eine Station gestalten und das Thema der Rover war Fast Fashion. Dazu haben wir die wichtigsten Fakten auf Moderationskarten zusammengefasst und auf einen Einmalmaleranzug geklebt. Dieser Anzug wurde dann reihum von mehreren Rover angezogen, um so den Besuchern die wichtigsten Fakten und mögliche andere Verhaltensweisen vorgestellt.
Zur Stammesversammlung 2021 haben die Pfadfinder einen weiteren Fairtrade Antrag eingebracht und es wurde von der Stammesversammlung einstimmig beschlossen zusätzlich auch Nuss-Nougat-Creme nur noch mit Fairtrade Siegel zu kaufen.
Über in Summe drei Jahren haben immer wieder Gruppen in einzelnen Gruppenstunden zum Fairen Handel gearbeitet. Um allen Mitgliedern das Thema noch einmal nahe zubringen hat die Fairtrade AG und die Leiterrunde im Frühjahr 2023 beschlossen am Stammestag im Diözesansommerlager „Seegestöber 2023“ zum fairen Handel zu arbeiten. Dazu haben wir ein Planspiel vorbereitet zur Produktion von Jeanshosen. Am Stammestag am 25. August wurden alle Teilnehmer des Stammes in gruppen- und altersübergreifende Kleingruppen eingeteilt. Anschließend wurden die Arbeitsaufträge verkündet und durch Mitglieder der Leiterrunde und der Roverrunde die Qualitätsprüfung sowie Bereitstellung von Arbeitsmaterial sichergestellt. Durch mehrere Änderungen der Produktionsanfragen (Farbe und Muster) in immer kürzeren Intervallen haben die Teilnehmer die Auswirkungen von Fast Fashion zu spüren bekommen. Im Rahmen der anschließenden Reflexion und Diskussion des Erlebten konnten alle Teilnehmer sich darüber austauschen, wie es ihnen dabei ergangen ist. In einem abschließenden Brainstorming haben wir gemeinsam besprochen welche Alternativen es gibt und zum Beispiel über Kleiderspenden oder Second-Hand Kaufhäuser gesprochen. Am Nachmittag hatten die Mitglieder des Stammes dann noch die Möglichkeit untereinander bei einer Kleidertauschbörse Kleidungsstücke miteinander auszutauschen.
Zum Abschluss des Projekts haben sich fast alle Mitglieder unseres Stammes einmal mit dem Thema Fairer Handel beschäftigt. Entweder im Rahmen der Gruppenstunde im eigenen Trupp oder der Gruppe oder auch am Stammestag im Dila 2023. Wir wollen auch in Zukunft immer wieder das Thema Fairer Handel aufgreifen und auch weiterhin einzelne Lebensmittel mit Fairtrade Siegel kaufen.